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Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2009 Zur Startseite - Zum Archiv - Zum Jahresüberblick 2003 28.10.2003 Im Streit um Irans Atomprogramm
setzen USA und Israel auf Konfrontation Quelle: junge Welt 27.10.2003 Die bekiffte Bundeswehr, das
war einmal. Erinnert sich noch jemand an die frühen siebziger Jahre,
als man bei der Truppe noch mit langer Mähne und Haarnetz toleriert
wurde? Der so genannte Haarerlass der neu ins Amt gekommenen sozialliberalen
Koalition hatte es möglich gemacht. Die rosarote Subkultur schwappte
in die Kasernen, Bundis in the Sky with Diamonds. "Auf deutschem
Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen", lautete der Neusssche
Marschbefehl. Quelle: Telepolis 27.10.2003 Die Regierung von US-Präsident
George W. Bush steht immer stärker unter Druck. Irakische Widerstandsgruppen
demonstrierten am Wochenende eindrucksvoll ihre Schlagkraft gegen die
Besatzer. Nahe Tikrit schossen Guerilla-Kämpfer einen Black-Hawk-Hubschrauber
der US-Armee ab, in der irakischen Hauptstadt Bagdad nahmen sie mit Raketen
das Hotel Raschid unter Feuer. Pentagon-Vize Paul Wolfowitz, der sich
in dem stark gesicherten Luxuskomplex am Westufer des Tigris aufhielt,
überlebte den Angriff, war allerdings sichtlich geschockt ob der
Effizienz seiner Gegner. In den USA protestierten unterdessen mehr als
100 000 Menschen gegen Bushs Irak-Politik. Die Demonstranten forderten
den sofortigen Abzug der US-Soldaten aus dem besetzten Zweistromland.
Quelle: junge Welt 18.10.2003 Nach dem israelischen Luftangriff auf ein angebliches palästinensisches Ausbildungslager, nur 15 Kilometer von Damaskus entfernt, zeigte sich die syrische Regierung eher gelassen und beschwichtigend. Der Angriff wurde als ein Akt der Provokation gesehen. Das "Ausbildungslager war bereits vor über 6 Jahren geschlossen worden und diente danach als Rastplatz für Touristen. Ein Fakt, der dem ansonsten so gut informierten israelischen Geheimdienst nicht entgangen sein dürfte. "Scharon will Syrien und die ganze Region in einen Krieg treiben, sagte deshalb der syrische Präsident Bashar Assad. Am Mittwoch hatte sich das US-Repräsentantenhaus für Sanktionen gegen Syrien ausgeprochen. Gestern hat schließlich der syrische Generalstabschef Hassan Turkmani zur Wachsamkeit gegenüber einem erneuten Angriff aufgerufen.Assad beschuldigte Israel auf dem Gipfel der Islamischen Konferenz, den "Krieg gegen den Islam auszuweiten. Syrien ließe sich von der militärischen Machts Israels nicht beeindrucken. Gleichwohl setzte Syrien im UN-Sicherheitsrat nicht auf Konfrontation, sondern stimmte wie alle anderen Staaten gleichfalls für die von der US-Regierung eingebrachte UN-Resolution. Quelle: Telepolis 18.10.2003 Nach Aufkündigung des
einseitigen Waffenstillstands durch KADEK vor eineinhalb Monaten kommt
es in den kurdischen Gebieten der Türkei immer öfter zu bewaffneten
Auseinandersetzungen mit der Polizei und Armee. (...) Indes scheint das
vor rund zwei Monaten verabschiedete »Reuegesetz« zu einem
Flop für die türkische Regierung zu werden. Mit der an eine
Kronzeugenregelung gekoppelten Teilamnestie hoffte Ankara, die rund 5000
in den Irak zurückgezogenen KADEK-Guerilleros »aus den Bergen
zu holen«. Wie eine erste Zwischenbilanz ergab, hatten sich zwar
bis Anfang Oktober Quelle: junge Welt 18.10.2003 Die EU-Staaten wollen den Aufbau
eigener militärischer Strukturen vorantreiben, ohne dabei »die
NATO zu schwächen«. Dies wurde auf dem EU-Gipfel in Brüssel
deutlich, der am Freitag zu Ende ging. Der französische Staatspräsident
Jacques Chirac sagte: »Wir sind entschlossen weiterzumachen.«
Der britische Premierminister Tony Blair schränkte dagegen ein: »Wir
brauchen natürlich eine starke europäische Verteidigung. Aber
nichts darf die Verteidigungsgarantien der NATO in Gefahr bringen.«
Die Pläne der BRD, Frankreichs, Belgiens und Luxemburgs, ein eigenes
EU-Hauptquartier zur Planung und Führung militärischer Einsätze
aufzubauen, hatten in den USA Argwohn hervorgerufen. Mitte der Woche hatte
dies der US-Botschafter bei der NATO, Nicholas Burnes, im Kreis seiner
Brüsseler Kollegen erneut deutlich gemacht und betont, die EU-Pläne
stellten »eine Gefahr für die Allianz« dar. Quelle: junge Welt 18.10.2003 Ginge es nach Hubertus Knabe,
müsste die westdeutsche Geschichte und besonders die der bundesdeutschen
Linken komplett neu geschrieben werden. Die gesamte Friedensbewegung,
alles Linke soll vom Osten gesteuert gewesen sein. So auch Günter
Wallraffs Veröffentlichungen über Chemiewaffen - alles Phantasien
und Stasi-Gerüchte. Die Realität ist ein wenig komplizierter.
Quelle: Telepolis 17.10.2003 Der Abrüstungsexperte
und Berater der Vereinten Nationen, Herbert Wulf, äußert sich
in der neuen Ausgabe des Wissensmagazins P.M. in einem von ihm selbst
verfassten Beitrag besorgt über die weltweit zunehmende Aufrüstung.
"Die Weltmilitärausgaben stiegen im letzten Jahr um sechs Prozent
auf fast 800 Milliarden Dollar an. Das entspricht 2,5 Prozent des Bruttosozialproduktes",
so Wulf. Der Erfolg der Abrüstung der 90er Jahre schmelze dahin.
Die USA, mit über 40 Prozent Anteil an den Militärausgaben,
aber auch Länder wie Russland, China und Indien, legten kräftig
zu. Die Zeit der Abrüstung sei vorbei, auch Atomwaffen spielten wieder
eine größere Rolle. Quelle: ngo-online 16.10.2003 Mit den Stimmen aller 15 Ratsmitglieder
inklusive Syrien hat der Uno-Sicherheitsrat die von den USA gewünschte
neue Irak-Resolution verabschiedet. Nun hofft US-Präsident George
Bush, auf der Geberkonferenz in Madrid auch finanzielle Unterstützung
zu bekommen. (...) Uno-Generalsekretär Kofi Annan lobte das Ergebnis
als Zeichen dafür, dass der Rat nur das Wohl der irakischen Bevölkerung
vor Augen habe. Kurz vor der geplanten Abstimmung über eine neue
Irak-Resolution hatte sich auch Damaskus bereit erklärt, den von
den USA vorgelegten Entwurf zu billigen. Damit stand einem einstimmigen
Votum im Weltsicherheitsrat nichts mehr im Wege. Die Resolution nennt
keinen konkreten Zeitpunkt dafür, wann die Macht im Irak wieder ganz
in irakische Hände gehen soll. Der Resolution zufolge soll der von
den USA eingesetzte irakische Regierungsrat aber bis zum 15. Dezember
dafür einen Zeitplan vorlegen. Die Resolution erteilt einer multinationalen
Truppe im Irak unter dem Kommando der USA das Mandat. Zugleich ruft sie
die internationale Gemeinschaft auf, den Wiederaufbau finanziell zu unterstützen. Quelle: Spiegel Online 14.10.2003 Die Landesverteidigung am Hindukusch
und anderswo außerhalb der deutschen Grenzen kommt voran. Für
die Entsendung von Bundeswehrsoldaten in die nordafghanische Stadt Kundus
wollte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Montag grünes
Licht geben. Die Entscheidung in New York fiel nach jW-Redaktionsschluß.
Zuvor wurde am Montag bekannt, daß die EU im Herbst 2004 die SFOR-Mission
in Bosnien-Herzegowina von der NATO übernehmen könnte. Unter
Berufung auf deutsche Regierungskreise berichtete die Financial Times
Deutschland, daß die Bedenken der USA beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister
in Colorado Springs in der vergangenen Woche ausgeräumt worden seien.
Die EU-Staaten hätten dann erstmals einen großen Militäreinsatz
zu verantworten. Die SFOR-Truppen haben derzeit eine Stärke von 12000
Soldaten, die erste EU-Mission in Mazedonien wurde mit 350 Mann durchgeführt. Quelle: junge Welt 13.10.2003 Rund 300000 Menschen beteiligten
sich am Sonntag in Italien am »Friedensmarsch von Assisi«.
Damit war die Demonstration unter der Losung »Für ein Europa
des Friedens« die größte Kundgebung der italienischen
Antikriegsbewegung seit den Protesten gegen den Angriff auf den Irak.
Die traditionelle »marcia della pace«, vergleichbar mit den
»Ostermärschen« in Deutschland, führte von Perugia
in die 24 Kilometer entfernte Kleinstadt Assisi. Quelle: junge Welt 11.10.2003 Offenbar bereitet sich Israel darauf vor, im Sinne der Bush-Doktrin des Präventivschlags das Nuklearprogramm Irans zu zerstören. Dass die US-Regierung weiterhin hinter der israelischen Regierung steht, wurde erst kürzlich wieder deutlich, als Bush den Luftangriff auf ein angebliches Terroristenlager in Syrien rechtfertigte. Israel, die heimliche Atommacht, kann nicht nur aus der Luft und vom Land, sondern neuerdings auch von U-Booten aus Atombomben abfeuern. Israel verschärft inzwischen den Ton und hat gemäß der US-Strategie alle Staaten zu legitimen Zielen erklärt, die Terroristen Unterschlupf gewähren. Quelle: Telepolis 09.10.2003 Die unkontrollierte Verbreitung
und der Missbrauch von Waffen sind Ursachen vieler Menschenrechtsverletzungen.
Trotzdem wird der internationale Waffenhandel kaum kontrolliert. Diesen
Missstand will die weltweite Kampagne "Waffen unter Kontrolle!" beenden,
die amnesty international, Oxfam und das Internationale Aktionsnetzwerk
zu Kleinwaffen (IANSA) heute mit Aktionen in über 60 Ländern starten.
Ziel ist ein rechtlich verbindliches internationales Abkommen, das alle
Rüstungstransfers strikt kontrolliert sowie völker- und menschenrechtsverletzende
Waffengeschäfte verbietet. Quelle: Friedensbewegung.info 06.10.2003 Nach einem Selbstmordanschlag
in Haifa hat die israelische Luftwaffe erstmals seit mehr als 20 Jahren
einen Angriff in Syrien geflogen. Ziel sei ein Ausbildungslager der für
den Anschlag verantwortlichen radikalen Palästinenserorganisation
Islamischer Dschihad gewesen, teilte Israels Militär am Sonntag mit.
Syrien bezeichnete den Luftangriff als »schwerwiegende Eskalation«.
Der Raketenangriff habe einem »zivilen Bereich auf syrischem Territorium«
gegolten, teilte der syrische Außenminister Faruk el Schara am Sonntag
in einem Schreiben an UN-Generalsekretär Kofi Annan mit. Der Angriff
sei eine »klare Verletzung des internationalen Rechts«. El
Schara verlangte eine »sofortige Sitzung des UN-Sicherheitsrates«.
Die Arabische Liga berief für Sonntag abend eine Dringlichkeitssitzung
ein. Bei dem Anschlag am Sonnabend hatte sich eine Attentäterin in
einem Restaurant in die Luft gesprengt und 19 Menschen mit in den Tod
gerissen. Quelle: junge Welt |
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