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aktualisiert am:
12.11.2009
Jahresüberblick
2003
Archiv für
Aktionen und AFI-Tagesordungen aus dem Jahr 2003
Augsburger Friedenswochen
Gut besuchte Veranstaltungen
- Materialien zum AFI-Seminar
Gut
besuchte und informative Veranstaltungen: Die AFI kann ein positives Fazit
der Augsburger Friedenswochen im November ziehen. besonders erfreulich
war die Kooperation mit anderen Organisationen, die auch in Zukunft weiter
geführt werden soll. Ein Beispiel dafür war die Veranstaltung
mit dem Journalisten Andreas Zumach, die durch die Beteiligung der Initiative
Friedens- und Konfliktforschung (IFK) an der Uni Augsburg stattfinden
konnte.
Eine Übersicht der Veranstaltungen der Friedenswochen 2003 ist hier
(PDF, 180 KB) zu finden.
Neben Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie Kultur in Form
eines Theaterstücks war auch ein AFI-Seminar unter dem Titel "Strategien
zur Konfliktlösung, Völkerrecht, wie schafft man Frieden"
Teil der Friedenswochen, in dem innerhalb der AFI über verschiedene
Themen referiert und diskutiert wurde. Ziel war auch eine Festlegung der
Schwerpunkte für die politische Arbeit in 2004.
Die Referate und eine Zusammenfassung der Diskussion liegen als Word-Dokumente
zum Download bereit:
"Marionette der Rüstungs-
und Atomlobby"
Schwarzes Schaf für Schröder
Bundeskanzler Gerhard Schröder
erhält den diesjährigen Kritikerpreis "Das Schwarze Schaf". Der undotierte
Preis wird am Heiligabend von den in der Kampagne gegen Rüstungsexport
zusammengeschlossenen Friedensorganisationen (Ohne Rüstung Leben, Deutsche
Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, RüstungsInformationsBüro
Freiburg, Katholische
Friedensbewegung Pax Christi u.a.) verliehen. Mit der "Auszeichnung"
sollen die "besonders skandalösen Verdienste des Kanzlers im Jahr 2003
für die Aufhebung des Waffenembargos und die Lieferung militärisch nutzbarer
Atomanlagen gegenüber China gewürdigt werden", begründet Paul Russmann,
Sprecher der ökumenischen Aktion Ohne Rüstung Leben (ORL) die Preisverleihung.
"Mit seinem lautstarken Vorstoß macht sich der Bundeskanzler zur Marionette
der Rüstungs- und Atomlobby und verstößt damit gegen die Menschenrechtsklausel
der regierungseigenen Rüstungsexportrichtlinien", so Jürgen Grässlin,
Bundessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK).
Aus den Politischen Grundsätze
der Bundesregierung für den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern
vom 19. Januar 2000: "Genehmigungen für Exporte von Kriegswaffen und sonstigen
Rüstungsgütern werden grundsätzlich nicht erteilt, wenn hinreichender
Verdacht besteht, dass diese zur internen Repression im Sinne des EU-Verhaltenskodex
für Waffenausfuhren oder zu sonstigen fortdauernden und systematischen
Menschenrechtsverletzungen missbraucht werden. Für diese Frage spielt
die Menschenrechtssituation im Empfängerland eine wichtige Rolle. Die
Lieferung von Kriegswaffen und kriegswaffennahen) sonstigen Rüstungsgütern
wird nicht genehmigt in Länder, die in bewaffnete Auseinandersetzungen
verwickelt sind oder wo eine solche droht."
Quelle: Pressemitteilung
der DFG-VK
Hintertür für Auslandseinsätze
DFG-VK-Kritik am Parlamentsbeteiligungsgesetz
Scharfe Kritik am Entwurf der
Regierungsparteien für das so genannte Parlamentsbeteiligungsgesetz
übt Jürgen Grässlin, einer der Bundessprecher der Deutschen
Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen: "Für
dieses Gesetz gibt es keinerlei Notwendigkeit. Die Lage ist im Moment
äußerst klar: Wenn die Bundeswehr ins Ausland soll, muss der
Bundestag vorher zustimmen. Wer daran etwas ändern will, will die
parlamentarische Kontrolle und die öffentliche Diskussion über
Bundeswehreinsätze einschränken."
Fatal ist nach Ansicht Grässlins die geplante Unterscheidung der
Bundeswehreinsätze in bewaffnete und unbewaffnete Unternehmungen.
"Wenn nicht zu erwarten ist, dass die Soldaten in bewaffnete Unternehmen
einbezogen werden", bedürfe es keiner Entscheidung des Bundestages,
heißt es im Gesetzesentwurf,. "Ob bewaffnete Auseinandersetzungen
zu erwarten sind oder nicht, kann die Regierung nach Belieben definieren.
Hier öffnet sich eine Hintertür, durch die ganze Kompanien in
bewaffnete Konflikte marschieren können, ohne dass der Bundestag
noch ein Mitspracherecht hat", warnt Grässlin. Der DFG-VK-Bundessprecher
verweist auf den Grünen-Politiker Volker Beck, der im Oktober noch
kritisierte: "Man kann nicht in einem Gesetz regeln, wann ein Einsatz
bewaffnet sein wird und wann nicht". Beck habe seine richtigen Erkenntnisse
offenbar der Koalitionsdisziplin geopfert.
Weitere Infos in der Pressemitteilung
der DFG-VK.
Augsburger Friedensfest
Lesung, Kinderfest und Podiumsdiskussion
Die
AFI war dieses Jahr offiziell im Programm des Augsburger Friedensfestes
vertreten. Den Auftakt machte eine am 11.07. eine Lesung mit Jürgen
Grässlin aus seinem Buch Versteck dich, wenn sie schießen.
Das Buch beschreibt anhand der Erlebnisse des somalischen Flüchtlingskindes
Samiira sowie des kurdischen Lehrers Hayrettin hautnah die Folgen von
Rüstungsexporten des in Deutschland entwickelten Schnellfeuergewehrs
G3.
Beim Kinderfest im Botanischen
Garten am 8. August war die AFI mit einer Bastel- und einer Schminkaktion
vertreten. Ein Friedensbaum und Info-Tafeln sollten Kinder und Erwachsene
zum Nachdenken anregen.
Am 9.8. ging es im Zeughaus
um das Thema "Augsburg - Friedensstadt". In einer Podiumsdiskussion
diskutierten die VertreterInnen auf dem Podium und ca. 60 ZuhörerInnen
folgende Themen:
Augsburg Stadt des Religionsfriedens
und des Friedenspreises
Als einzige deutsche
Stadt feiert Augsburg einen Tag des Friedens. Alle drei Jahre verleiht
sie einen Friedenspreis, zuletzt an die Palästinenserin Frau Dr.
Sumaya Farhat-Naser. In diesem Jahr hat sich Augsburg der Initiative Cities
for peace" angeschlossen. Wie kann die Stadt der daraus folgenden
Verantwortung gerecht werden und weitere Initiativen ergreifen?
Augsburg Stadt der Konversion
Augsburg als früherer
Standort von Militäreinrichtungen kann Erfahrungen in der Umwandlung
von Kasernengelände in Industriestandorte und Wohngebiete aufweisen.
Auch in den Rüstungsbetrieben gab es Anfang der 90er Jahre Initiativen
zur Rüstungskonversion. Wie können diese Ansätze aufgenommen
und weiter entwickelt werden?
Augsburg Friedensstadt
und Kulturhauptstadt Europas
Kultur kann sich nur
im Frieden entwickeln und entfalten. Eine tolerante Geisteshaltung schafft
die Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander. Wie können
Wissenschaft und Kunst dazu beitragen, den Frieden zu fördern?
Auf dem Podium:
Arbeitsgruppe Friedens- und
Konfliktforschung (Prof. Dr. Ulrich Eckern),
Attac (Bruno Marcon),
Augsburger Friedensinitiative (Klaus Stampfer),
Bündnis90/Die Grünen (Christine Kamm),
Deutscher Gewerkschaftsbund (Helmut Jung),
Forum solidarisches und friedliches Augsburg (Peter Feininger),
Pax Christi (Josefa Britzelmeier-Nann)
Zusätzliche
Informationen zu der Podiumsdiskussion und auch einen AZ-Artikel
zu der Veranstaltung hat das Forum
solidarisches und friedliches Augsburg online gestellt.
Ostermarsch 2003
Demo durch die Innenstadt
mit 300 Menschen
Etwa 300 Menschen zogen am
Ostersamstag durch die Augsburger Innenstadt und folgten Damit dem Aufruf
der AFI zum Augsburger Ostermarsch 2003. Dass der Ostermarsch unter dem
Eindruck des Irak-Krieges stattfand, zeigten nicht nur die Reden und Transparente,
sondern auch die TeilnehmerInnezahl, die deutlich über der des letzten
Jahres lag. Positiv auch, dass der Augsburger Oberbürgermeister Wengert
ein Grußwort schickte, in dem er deutlich machte, dass Augsburg
als Friedensstadt, eine besondere Verpflichtung hätte, sich gegen
den Krieg einzusetzen. Die Augsburger Widerstandskämpferin Anni Pröll
sprach trotz hohen Alters ihr Grußwort selbst. Sie stellte den Zusammenhang
von Faschismus und Krieg in der Vordergrung und ermutigte die Jugend,
den Anfängen zu wehren und sich für den Frieden einzusetzen.
Karl Augart stellte für die AFI fest, dass die militärische
Eroberung des Iraks Unrecht ist und Unrecht bleibt, auch wenn der Angriffskrieg
militärisch wohl erfolgreich war. Darauf folgt die Forderung, an
die Bundesregierung, den verbrecherischen Angriffskrieg nicht im nach
hinein zu legitimieren. Die Aufgabe der Friedensbewegun sei es durchzusetzen,
dass Kriege als Mittel der Politik geächtet werden, alle Massenvernichtungswaffen,.
insbesondere auch die der Großmächte vernichtet werden und
dass Abrüstung statt Sozialabbau durchgesetzt wird. Hans Blöchl,
Funktionär der Gewerkschaft ver.di, kritisierte in seinem Beitrag
die Chefredaktion der Augsburger Allgemeine in aller Schärfe wegen
ihrer kriegslüsternen Berichterstattung. Der Vorsitzende des Bundes
für Geistesfreiheit, Gerhard Rampp, sprach von verbalen Lügen,
wenn von Begriffen wie Drohkulisse statt Kriegsvorbereitungen,
präventivem Erstschlag statt Angriffskrieg die Rede ist
und zuletzt sogar die geradezu groteske Wortschöpfung humanitärer
Krieg verwendet wird. Die Vertreterin des Forums friedliches und
solidarisches Augsburg und der VVN, Hanna Corniels, konnte, da sie früher
in den USA lebte, einige aufschlussreiche Aspekte über die amerikanische
Friedensbewegung bieten. Auch Josefa Britzelmeier-Nann von Pax Christi
wandte sich in ihrer Rede gegen die Pax Americana.
Die Grußworte
und einige der Reden dokumentieren wir auf der Archiv-Seite.
Einen Artikel zum Augsburger
Ostermarsch hat auch bereits das Forum
solidarisches und friedliches Augsburg online, das
Netzwerk Friedenskooperative
bietet Informationen
und einen Pressespiegel zu den Ostermärschen 2003 bundesweit.
Ein Artikel
der Augsburger Allgemeinen steht ebenfalls online.
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