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Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2009 Zur Startseite - Zum Archiv - Zum Jahresüberblick 2004 29.01.2004 Jedes Jahr analysiert die Menschenrechtsorganisation
Human Rights Watch in ihrem Jahresbericht die Entwicklung der Menschenrechte
weltweit. Anlässlich ihres 25-jährigen Bestehen hat die Organisation
die diesjährige Ausgabe einem einzigen Thema gewidmet: "Menschenrechte
und bewaffnete Konflikte" ( Human Rights and Armed Conflict). Der
407 Seiten starke Bericht besteht aus 15 Essays, die u. a. die Themen
Krieg und Menschenrechte, Kampf gegen den Terrorismus, sexuelle Gewalt
als Methode der Kriegsführung und die Entwicklungen im Bereich der
internationalen Justiz behandeln. Quelle: Telepolis 27.01.2004 Die Friedensbewegung will auch
in diesem Jahr Flagge zeigen. Bei einem Treffen am Wochenende in Kassel
beschloß der »Bundesausschuß Friedensratschlag«
Aktionsschwerpunkte und Kampagnen für die kommenden Monate. Eine
bei der Konferenz verabschiedete Erklärung »Schluß mit
Krieg und Besatzung Abrüstung statt Sozialabbau« soll
den lokalen Initiativen und bundesweiten Organisationen dabei als Orientierung
dienen. Quelle: Junge Welt 24.01.2004 Bündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz
plant Umzingelung des Kriegsgipfels in München. Quelle: Junge Welt 24.01.2004 Nachdem am Freitag der oberste
US-Waffeninspekteur David Kay seine monatelanger ergebnisloser Suche nach
Massenvernichtungswaffen aufgegeben hat, äusserte sich erstmals auch
der US-Außenminister skeptisch über die Existenz solcher Waffen
im Irak. Das Weiße Haus hingegen bleibt sturheil bei seiner Bedrohungs-Version. Quelle: Spiegel-Online 16.01.2004 Jubel bei der deutschen Industrie:
Wenige Tage vor Beginn der großen Wiederaufbaumesse »Rebuild
Iraq« hat Bundeskanzler Gerhard Schröder den Einsatz deutscher
Soldaten zur Aufrechterhaltung der US-Besatzung am Golf in Aussicht gestellt
und damit die Verkaufschancen deutscher Unternehmen vermutlich
nachhaltig verbessert. Schröder wählte den Neujahrsempfang der
SPD-Bundestagsfraktion am Mittwoch abend in Berlin zur Verkündung
der neuen Out-of-Area-Einsatzpläne für deutsche Soldaten. US-Präsident
George W. Bush hatte tags zuvor beim Amerika-Gipfel im mexikanischen Monterrey
eine Korrektur bei der Vergabepraxis für Irak-Aufträge in Aussicht
gestellt. Auch Firmen aus Ländern, die seinen Feldzug im vergangenen
Jahr abgelehnt hatten, sollen nun zum Zug kommen können. Quelle: Junge Welt 16.01.2004 Die Diskussion um das Ende
der Wehrpflicht bekommt eine neue Note: Das Verwaltungsgericht Köln
hat, wie jetzt bekannt wurde, am 23. Dezember in einem Eilverfahren einem
Wehrpflichtigen Recht gegeben, der sich gegen seine Einberufung gewehrt
hatte. Die von der Bundeswehr praktizierte Regelung, dass viele Wehrpflichtige
nicht einberufen werden, sei ungerecht und verstoße gegen den Gleichheitsgrundsatz
des Grundgesetzes, entschied das Gericht. Der Kläger muss jetzt seiner
Einberufung nicht nachkommen. Ebenso sei die Entscheidung für den
gesamten Bereich des dortigen Kreiswehrersatzamtes gültig, so die
Kölner Richter. Das Bundesverteidigungsministerium bezeichnete den
Gerichtsbeschluss als Einzelfallentscheidung, während die Kampagne
gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär sich freute, dass das
Ende des "offenen Verfassungsbruchs" jetzt "lediglich eine
Frage der Zeit" sein werde. Quelle: ngo-online 14.01.2004 »Bewaffnet bis an die Zähne aber kein Geld für Zahnersatz« stand auf einem Transparent, als am 1. November in Berlin unter dem Motto »Es reicht alle gemeinsam gegen Sozialkahlschlag« ... ... demonstriert wurde. In
der Tat, für die drei Milliarden Euro Defizit der gesetzlichen Krankenkassen
rückt die Bundesregierung keinen Cent heraus. Nahezu gleichzeitig
beschließt sie ohne die geringsten Anzeichen von Scham
den Kauf von 60 Airbussen A 400 M. Der Kriegs-truppentransporter ist ihr
8,3 Milliarden Euro wert fast dreimal so viel wie das Defizit der
gesetzlichen Krankenkassen. Wer Deutschland nach Strucks neuem Geographieverständnis
am Hindukusch verteidigen will, braucht diese Maschinen, um Kriegsgerät
und Personal an die neuen Verteidigungslinien, Tausende Kilometer von
Deutschlands Grenzen entfernt, zu transportieren. Für Zähne
an der Heimatfront hat nun jede(r) privat zu sorgen. Quelle: Ossietzky 1/2004 via Linksnet.de 14.01.2004 Nach dem Willen der Bundesregierung
sollen Kriege in Zukunft schneller, besser und professioneller werden
und vielleicht sogar billiger. Auf einer Pressekonferenz in seinem
Berliner Amtssitz kündigte Verteidigungsminister Struck gestern einen
grundlegenden Umbau der Bundeswehr an. Quelle: Junge Welt 12.01.2004 Der geschasste US-Finanzminister
O'Neill bringt seinen früheren Dienstherren in Bedrängnis. In
einem TV-Interview gestern Abend und in einem Buch wirft er George W.
Bush vor, er habe den Irak-Krieg von Anfang an geplant. In beispielloser
Weise entblößt er den Regierungsstil des Präsidenten und
die Ränkespiele seiner Prätorianergarde. Quelle: Spiegel-Online 09.01.2004 "Wir sagen heute, dass
wir nicht länger helfen werden, Millionen Palästinensern ihre
Menschenrechte vorzuenthalten", hieß es Ende Dezember 2003
in einem Offenen Brief von 13 Soldaten der israelischen Elite-Einheit
Sayeret Matkal (Generalstabskommando) an Premier Ariel Sharon. Innerhalb
von wenigen Wochen war diese Erklärung nach dem Protest von Piloten
der Luftwaffe eine weiteres Zeichen der offenen Auflehnung und des Aufruhrs
gegen rücksichtslose Militäraktionen der israelischen Armee
in den palästinensischen Autonomiegebieten. Quelle: Freitag 08.01.2004 Deutsche an die Front! Da wären
wir also wieder: 1 330 Bundeswehr- Soldaten in Bosnien-Herzegowina (Nato-SFOR
(2004 unter EU- Kommando?)), 3 340 im Kosovo (Nato-KFOR), ein paar Dutzend
Bundeswehrsoldaten in Mazedonien (EU-Operation Concordia und
Nato HQ Skopje), mehr als 2 000 in Kabulistan und Kundus (UN/Nato-Operation
ISAF). In Usbekistan unterstützen 200 Deutsche die ISAF, und am Horn
von Afrika, im Golf von Oman und in Kenia beteiligen sich mehrere hundert
Bundeswehrsoldaten am Anti-Terror-Einsatz Enduring Freedom.
Im östlichen Mittelmeer sind es 230 Deutsche im Nato-Flottenverband
Endeavor. Auf dem Nato-Gipfel in Prag, November 2002, wurde
eine Schnelle Eingreiftruppe der Nato (NRF) beschlossen - für humanitäre
Kriseneinsätze weltweit. Schon heute stehen ihr 9 000 Soldaten
zur Verfügung. Deutschland wird das vergleichsweise größte
Kontingent stellen: 1/4 der insgesamt 21 000 bis Herbst 2006 geplanten
Soldaten. Während Deutschland - und andere Europäer - sich offiziell
aus dem Irakkrieg heraushalten, sind wir andernorts an vielen Orten der
Welt längst Teil des amerikanischen Kriegs gegen den Terror
- unter EU, Nato- bzw. UN/Nato-Kommando (wie in Kabulistan und umgebenden
Warlord- Provinzen, früher bekannt als Afghanistan) . Quelle: ZNet Deutschland 06.01.2004 Zum 40. Mal wollen sich vom
6. bis 8.Februar Kriegsstrategen der NATO-Länder zur so genannten
Münchner Sicherheitskonferenz treffen. Doch erneut rüsten auch
die Kriegsgegner zu alternativen Veranstaltungen. Quelle: Neues Deutschland 03.01.2004 In einer symbolischen Mission
für Frieden und Versöhnung im Nahen Osten ist eine achtköpfige
israelisch-palästinensische Abenteurergruppe zu einer Expedition
in die Antarktis aufgebrochen. Sie startete ihre symbolische Reise am
Donnerstag in Südchile. Höhepunkt der Expedition "Breaking
the Ice" wird die Taufe eines 2.000 Meter hohen, bislang namenlosen
Berges sein, den die Gruppe innerhalb von sechs Tagen bezwingen will.
Die Gruppe will beweisen, dass Israelis und Palästinenser auch unter
schwierigen Bedingungen durchaus friedlich Seite an Seite leben können. Quelle: taz 02.01.2004 Seit 25 Jahren gelten US-Sanktionen
gegen Iran. Nach dem verheerenden Erdbeben will George W. Bush die Beziehungen
zwischen den beiden Staaten verbessern. Der Präsident stellt allerdings
Bedingungen - von denen Teheran nichts hält. Quelle: Spiegel-Online 02.01.2004 Der »Top secret!«-Stempel
galt 30 Jahre lang. Nun erblickten die streng geheimen Regierungsdokumente
am letzten Tag des alten Jahres das Licht der Weltöffentlichkeit.
Im Rahmen der britischen Geheimhaltungsgesetze machte das »National
Archives« Schriftstücke zugängig, die auch den letzten
Zweifel an den US-Motiven für den Angriffskrieg auf Irak beseitigen
dürften. Denn: Bereits vor 30 Jahren planten die USA ernsthaft, mit
einer Militärintervention die Ölfelder des Mittleren Ostens
unter ihre direkte militärische Kontrolle zu bringen. Quelle: Junge Welt 01.01.2004 Die Friedensbotschaften dieser
Tage sind zweifellos ehrenwert und sicher auch notwendig, weil sie wenigstens
versuchen, die Menschheit daran zu erinnern, dass es prinzipiell möglich
sein muss, Krisen und Konflikte ohne Krieg und Waffengewalt zu lösen.
Doch erhört werden sie bislang nicht. Die Rüstungsspirale dreht
sich schneller, unberechenbarer und offensichtlich auch effektiver als
je zuvor. Quelle: Telepolis |
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