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aktualisiert am:
12.11.2009
Jahresüberblick
2005
Archiv für
Aktionen und AFI-Tagesordungen aus dem Jahr 2005
60 Jahre Hiroshima und Nagasaki
Die Nacht der 100.000 Kerzen
für eine Welt ohne Atomwaffen
Anlässlich
des 60. Jahrestags der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
(6. und 9. August 1945) appellierte die Friedensbewegung an Politik und
Öffentlichkeit, alles zu unternehmen, um die gefährlichste aller
Waffen für immer zu beseitigen. Denn die atomare Gefahr ist keineswegs
gebannt: Seit über 30 Jahren verhandeln die Staaten dieser Erde über
die Abschaffung der Atomwaffen. Das Resultat ist vernichtend: Knapp 30.000
Atomwaffen existieren nach wie vor weltweit, einige Tausend davon werden
in ständiger Alarmbereitschaft gehalten und die USA sowie andere
Atommächte planen die Entwicklung und den Einsatz neuer Atombomben.
Auch Deutschland ist nicht außen vor: In Rheinland-Pfalz lagern
nach wie vor circa 150 US-Atombomben.
Bundesregierung und Parlament haben es bisher unterlassen, gegenüber
den USA und der NATO darauf zu bestehen, dass die Atomwaffen aus Deutschland
abgezogen werden. Der Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa
wäre ein erster wichtiger Schritt zur atomaren Abrüstung.
Ein zweiter Schritt wäre der Verzicht der Atomwaffenstaaten auf die
Weiterentwicklung dieser Massenvernichtungswaffen.
Ein dritter Schritt wäre der Abschluss einer völkerrechtlich
verbindlichen Atomwaffenkonvention, wie sie der Bürgermeister von
Hiroshima für das Jahr 2010 (Jahr der nächsten Überprüfungskonferenz
des Atomwaffensperrvertrags) gefordert hat. Nur so können auch die
atomaren Schwellenländer zum Verzicht auf die Entwicklung eigener
Atombomben gebracht werden. Bis 2020 alle Atomwaffen abzuschaffen fordert
die weltweiten Vereinigung Mayors for Peace, der auch Augsburg
angehört. Bisher haben sich in Deutschland über 200 Städte
und Gemeinden dieser Kampagne atomwaffenfrei 2020 (www.atomwaffenfrei.de)
angeschlossen. Weltweit sind es mehrere tausend.
n Japan und in zahlreichen
anderen Orten ist es Tradition, jedes Jahr am Hiroshima-Tag auf Flüssen
schwimmende Kerzen anzuzünden, ein Symbol für die Menschen,
die im Wasser Rettung vor dem atomaren Feuer suchten. Die Organisation
"Ohne Rüstung Leben" hat daher zu einer "Nacht
der 100000 Kerzen" aufgerufen. Die AFI hat sich an dieser Aktion
beteiligt:
Im Anschluss an das Open
Air Konzert am 5.8. auf dem Augsburger Rathausplatz wurde mit Lichtern
in Form eines PEACE-Zeichens
der Opfer des Atombombenabwurfes gedacht. Die Aktion fand im Rahmen der
Reihe Pax 2005 statt.
Hier gibt es das Flugblatt zu der Aktion als PDF
(431 KB).
Auf Achse für Frieden,
Abrüstung und ein ziviles Europa
02.08.05 - Aktions-Radtour
macht Station in Augsburg
Unter
dem Motto "Auf
Achse für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa!" veranstalteten
die Landesverbände Bayern und Baden-Württemberg der Deutschen Friedensgesellschaft
- Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG-VK) vom 28. Juli bis 6. August eine
Aktionsradtour von Amberg über Regensburg, Ingolstadt, Augsburg, Ulm,
Tübingen nach Stuttgart. Im Vorfeld des 60. Jahrestags der Atombombenabwürfe
auf Hiroshima und Nagasaki hatte die Radtour drei inhaltliche Schwerpunkte:
atomare Abrüstung, die Kürzung der Rüstungshaushalte und die Konversion
von Militärgeländen und Rüstungsbetrieben. In Augsburg machte die Radtour
zuerst Station vor den Toren des EADS-Werks in Ausgsburg-Haunstetten.
Dort werden auch Teile für das Kampfflugzeug Eurofighter hergestellt.
Zudem sollte mit dieser Aktion auch die Aufmerksamkeit auf die Atomwaffenprojekte
der EADS gelenkt werden: Die EADS entwickelt eine neue U-Boot-gestützte
Rakete für die französischen Streitkräfte, sowie einen präzisionsgesteuerten
Marschflugkörper, der nach Einschätzung einer US-amerikanischen Quelle
ein potentieller Träger von Massenvernichtungswaffen ist.
Danach führte die Route der Radtour zu einer Kundgebung am Königsplatz.
Dort wurden die TeilnehmerInnen auch von der Bürgermeisterin Eva
Leipprand offiziell begrüßt. Mehr zu den Aktionen in Augsburg
auch beim Forum
solidarisches und friedliches Augsburg.
Karneval der Welten
Infomarkt und Demo am 09.07.05
in der Augsburger Innenstadt
Mehr
als 40 Organisationen nahmen am insgesamt dritten Karneval der Welten
auf dem Augsburger Rathausplatz teil. Veranstalter waren die Werkstatt
Solidarische Welt und das Kulturbüro der Stadt Augsburg. Auch
die AFI war mit einem Infostand vertreten und zog auch mit durch die Innenstadt.
Hauptthema des Infostandes war die Forderung nach Abschaffeung aller Atomwaffen
- passend dazu zeigte die AFI eine Ausstellung zu den Folgen des Atombombenabwurfs
auf Hiroshima vor 60 Jahren. Zu diesem Themankomplex sind weitere Veranstaltungen
in Planung.
Aus aktuellem Anlass sammelte
die AFI zudem Unterschriften unter einemgemeinsamen Appell mit dem Augsburger
Flüchtlingsrat für ein Bleiberecht von Kriegsflüchtlingen
in Augsburg. Die Unterschriftenliste gibt es als PDF
(25 KB) zum Ausdrucken und selbst verteilen.
"Märchenweisheit
der Völker - Konfliktlösung ohne (atomare) Gewalt"
Veranstaltung mit dem Märchenerzähler
Hansjörg Ostermayer am 04. Mai 2005 an der Kapellenschule
Anfang
Mai 2005 trafen sich die Staaten zu den festgefahrenen Verhandlungen über
den Atomwaffensperrvertrag bei den Vereinten Nationen in New York. Aus
diesem Anlass hatte die Augsburger Friedensinitiative (AFI) in Zusammenarbeit
mit der Augsburger Kapellenschule (Hauptschule) den professionellen Märchenerzähler
Hansjörg Ostermayer aus Tübingen zu der Veranstaltung mit den
Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen eingeladen. Er hat
die kulturelle Brücke von den Verhandlungen in New York nach Deutschland
gebaut. Mit seinen engagiert und überaus amüsant vorgetragenen
Märchen für Kinder setzte sich Hansjörg für Konfliktlösungen
ohne atomare Gewalt ein. Auf unnachahmliche Weise öffnete er die
Augen und Herzen der über 100 Kinder und der LehrerInnen. Wie gut
Ostermayer mit seinen Märchen die Thematik "Atomwaffen"
rübergebracht hat zeigte sich auch an den aufschlussreichen und interessanten
Fragen der Zehn- bis Elfjährigen zum Ende der Veranstaltung. Die
SchülerInnen waren so begeistert, dass Hansjörg nicht ohne Zugabe
die gelungene Veranstaltung beenden durfte.
Ostermarsch 2005
Bundesweite Demonstrationen
- In Augsburg nahmen über 100 Menschen teil
Bundesweit
waren mehrere zehntausend Menschen im Rahmen der Ostermärsche auf
der Straße, um für Frieden, Solidarität und auch gegen
den Sozialabbau zu demonstrieren. Insgesamt fanden Ostermärsche in
65 Städten statt. Auch diese Jahr war die größte Demonstration,
die im brandenburgischen Wittstock. Etwa 7000 TeilnehmerInnen protestierten
dort auch gegen den geplanten Bombenabwurfplatz. In einer eindrucksvollen
Aktion formten sie den Schriftzug "No Bombs". Das Netzwerk Friedenskooperative
hat eine Seite zum Ostermarsch
2005 eingerichtet. Die AG Friedensforschung an der Uni Kassel hat
einen Pressespiegel
zu den Ostermärschen angelegt.
Augsburger
Ostermarsch 2005
Etwa 100 TeilnehmerInnen
in der Augsburger Innenstadt
In Augsburg nahmen am Ostersamstag,
den 26. März, etwa 100 Menschen an der Kundgebung auf dem Königsplatz
und der anschließenden Demo durch die Innenstadt teil.
Zu Beginn der Kundgebung wurde ein wurde ein Grußwort des Augsburger
OB Wengert verlesen. Der Oberbürgermeister selbst war nicht anwesend,
da er an einer Wehrübung im Stab des Jagdbombergeschwaders 74 Neuburg
teilnahm. Laut einem Artikel in der Augsburger Allgemeinen ließ
er verlauten, er halte es für "eine Selbstverständlichkeit,
teilzunehmen, wie jeder andere Reservist."
Die Reden bei der Kundgebung kamen vom österreichischen Publizisten
Kurt Köpruner
und von Prof. Jost
Eschenburg für die AFI.
Mehr von und zu Kurt Köpruner gibt es auf seiner Homepage.
Für den musikalischen Teil des Ostermarsches sorgten Gerda und Armin,
ein Gedicht des persischen Lyrikers Behzad Mihankhah trug Ibrahim Kaya
vor. Weitere Berichte und Bilder vom Ostermarsch beim Forum
solidarisches und friedliches Augsburg. Der Osteraktion fand im Rahmen
von PAX 2005 statt.
Für Frieden und soziale
Gerechtigkeit weltweit - Nein zu Krieg und Militarisierung
Aktionen gegen die NATO-Sicherheitskonferenz
am 11. und 12. Februar 2005 in München
Anfang
Februar wird in der Münchner Innenstadt wieder der Ausnahmezustand
herrschen. Der Grund: Die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen zum
Schutz der Sicherheitspolitiker, genauer gesagt der Elite aus Politik
und Wirtschaft, die sich seit exakt vier Jahrzehnten hier trifft, um rüstungs-
und militärpolitische Interessen in weltweitem Maßstab zu koordinieren.
Der frühere Titel "Wehrkundetagung" wurde modernisiert
zu "Münchner Sicherheitskonferenz". Ziele und Zweck der
Veranstaltung sind aber gleich geblieben.
Das Die Konferenz ruft jeden
Jahr die Gegner und Kritiker einer nationalstaatlichen, gewaltorientierten
Sicherheitspolitik auf den Plan. Auch im Februar bietet sie wieder den
den Anlass zu Protestaktionen und Gegenveranstaltungen. Die erste Gegenveranstaltung
ist schon im Januar: Am 14.-16.01.2005 findet im DGB-Haus ein Anti-Kriegs-Kongress
statt. Im Februar folgen am Wochenende vom 11. - 13. eine ganze Reihe
Gegenaktionen, der Samstag Nachmittag bleibt der Graodemo in der Münchener
Innenstadt vorbehalten.
Einen inhaltlichen Kontrapunkt zur Konferenz der Kriegstreiber stellt
die am selben Wochenende stattfindende Friedenskonferenz dar.
Weitere Informationen
zu den geplanten Aktionen gibt es beim Münchner
Friedensbündnis.
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