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Aktivitäten der AFI in 2014
Ein arbeitsintensives Jahr geht zu Ende. Eine gute Gelegenheit herzlichen
Dank an alle Freundinnen und Freunde zu sagen, die mitgeholfen haben,
nachfolgende aufgeführte Aktionen der AFI durchzuführen.
Ø
01.02.2014 Beteiligung an der Demo gegen
die Siko in München
Ø
22.02.2014 Beteiligung an der Aktion
„Vielfalt in der Friedensstadt“
Ø
17.03.2014 Bundeswehr am Gymnasium St.
Stephan, Beteiligung an Unterrichtsstunde
Ø
19.04.2014 Ostermarsch mit Kundgebung und
Demo
Ø
01.05.2014 Teilnahme und Infostand bei
DGB-Kundgebung
Ø
04.05.2014 Infostand mit Europaquiz beim
Europatag
Ø
21.05.2014:Veranstaltung „Sumoud - der
Kampf der Beduinen im Negev gegen die Vertreibung aus ihren Dörfern“
Ø
25.05.2014: Beteiligung an Veranstaltung
mit Gunter Demnig „Stolpersteine – Spuren und Wege“
Ø
26.05.2014: Beteiligung an der Verlegung
der ersten Stolpersteine für Anna und Hans Adlhoch
Ø
30.06.2014: Veranstaltung zu 100 Jahre
Erster Weltkrieg mit Prof. Wette
Ø
09.07.2014: Aufruf und Beteiligung an der
Veranstaltung „Warum ich verweigerte – Liebe, Gewalt, Militarismus und die
israelische Besatzung aus dem Blickwinkel eines amerikanisch-israelischen
Refusniks“
Ø
19.07.2014: Augsburger Weltmeile 2014 auf
dem Elias-Holl-Platz
Ø
08.08.2014: Kinderfriedensfest im
Botanischen Garten
Ø
01.09.2014: Kundgebung zum Antikriegstag am
1. September auf Kö
Ø
11.10.2014: Unterstützung der Demonstration
„Freihandel-STOPP – Konzerne profitieren-Menschen verlieren“
Ø
21.10.2014: Teilnahme an der Veranstaltung
"Pulverfass Nahost - Wie weiter?" mit Uli Bahr
Ø
Veranstaltungen der AFI, bzw. mit
Unterstützung der AFI während der 35. Augsburger Friedenswochen:
·
03.11.2014: „Irak und Syrien – jenseits der
Medienpropaganda “? mit Karin Leukefeld
·
05.11.2014: Gesprächkreis „Friedensarbeit
in Augsburg“
·
21.11.2014: „Waffenhandel – Wie Deutschland
am Krieg verdient“ mit Jürgen Grässlin
·
25.11.2014: „Die Entwicklung in Nordafrika
und im Nahen Osten – was ist aus den Zielen der Arabellion geworden?“ mit
Andreas Zumach
·
28.11.2014: Kulturelles Abschlussfest der
35. Augsburger Friedenswochen
Ø
Teilnahme an den Treffen der Initiative
„Stolpersteine.
Ø
Unterstützung und Teilnahme am PROJEKT
POLITISCHER FILM der DFG-VK Gruppe Augsburg (25.01.2014, 29.03.2014,
10.05.2014, 06.09.2014, 11.10.2014)
Ø
Teilnahme und Unterstützung der
Montagsmahnwache für Frieden (12.05.2014, 26.05.2014, 02.06.2014,
16.06.2014, 23.06.2014, 30.06.2014, 07.07.2014, 14.07.2014, 21.07.2014,
28.07.2014, 04.08.2014, 11.08.2014, 18.08.2014, 25.08.2014, 08.09.2014,
15.09.2014, 22.09.2014, 29.09.2014, 06.10.2014, 13.10.2014, 20.10.2014,
27.10.2014)
Ø
Monatlich fanden das AFI-Plenum und die
Arbeitsausschuss-Sitzung statt.
Ø
Die AFI-Homepage wurde gepflegt und die
Kasse verwaltet.
Herzlich bedanken möchten wir uns auch bei allen Fördermitgliedern. Mit
diesen Spenden hatten wir die finanzielle Basis, um die oben angeführten
Aktivitäten durchzuführen. Wir wünschen allen Mitgliedern und
Freundinnen und Freunden der AFI erholsame Feiertage und einen guten Start
in ein neues und hoffentlich friedliches Jahr 2015.

Vom ersten November bis zum dritten Dezember
finden die 35. Augsburger Friedenswochen statt. Diesmal sind im Programm
16 Veranstaltungen aufgeführt. Eine Liste mit ausführlichen Texten zu den
Veranstaltungen steht auf der Info-Seite unter Termine. Das gesamte Programm gibt es hier als
Ansichts-PDF und zusätzlich
als DINA4-PDF zum
Ausdrucken und weiterverteilen.
Parallel zu den Friedenswochen finden von ab.07.11. die
Afrikanischen Wochen der
Werkstatt Solidarischen Welt statt, einige Veranstaltungen der
Afrikanischen Wochen sind auch Teil der Augsburger Friedenswochen. Das
Programm der Afrikanischen Wochen gibt es
hier als Download.
Antikriegstag:
Wir demonstrieren gegen Krieg, für Abrüstung und Frieden
am Montag, 1. September um 18 Uhr auf dem Königsplatz (bei den Bäumen)
in Augsburg
Das Gedächtnis der Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich
kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende Leiden ist fast noch
geringer. Diese Abgestumpftheit ist es, die wir zu bekämpfen haben
Berthold Brecht zum Wiener Kongress für den Frieden 1952
Am 1. September 2014 jährt sich der Überfall Nazideutschlands auf Polen
zum 75. Mal. 55 Millionen Tote und zerbombte Städte waren die Bilanz des
schrecklichen Krieges. Der Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs
wird daher seit Anfang der 1950er-Jahre von der Gewerkschafts- und
Friedensbewegung als Antikriegstag begangen.
Kriege sind nicht
„alternativlos“: Lasst uns am 1. September gemeinsam für den Frieden
eintreten! Mit Rednerinnen und Rednern aus verschiedenen
Organisationen, mit Liedern gegen Krieg, mit Sandwiches und Transparenten.
Bitte unterstützt die Aktion zum Antikriegstag!
Lesenswert ist der Aufruf des Bundesausschusses Friedensratschlag zum
Antikriestag:
100 Jahre nach Beginn des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten
Weltkriegs:
Frieden schaffen ohne Waffen - Krieg und Militär lösen keine Probleme
Erklärung des Bundesausschusses Friedensratschlag [pdf]

AFI bei der Weltmeile 2014
Samstag, 19.07.2014, ab 11 Uhr, Elias Holl Platz
Die AFI ist mit einem Stand bei der Weltmeile 2014 auf dem Elias Holl
Platz vertreten. Die Weltmeile ist die Nachfolgeveranstaltung zum
"Karneval der Welten" und wird ebenfalls von der Werkstatt Solidarische
Welt veranstaltet. Sie bringt laut der Werkstatt solidarische Welt mit
"wechselnden Schwerpunkten entwicklungspolitische Fragestellungen in die
Öffentlichkeit, vernetzt engagierte Gruppen, Migrantenvereine und Schulen,
macht lokale Aktivitäten sichtbar und zeigt Möglichkeiten, selbst etwas zu
tun." Die AFI zeigt auf ihrem Stand eine Ausstellung zum Thema
Kampfdrohen. Diese Waffen haben zwar nicht unmittelbar etwas mit dem
Schwerpunktthema "Textilien" zu tun, unter dem die erste Weltmeile steht,
aber sie werden primär primär in den Ländern eingesetzt, die Verlierer in
unserem derzeitigen ungerechten Weltwirtschaftssystem sind - und sie
werden letztlich auch eingesetzt, um die westliche Vorherrschaft und den
Zugriff auf Ressourcen zu sichern.
Mehr Infos zur Weltmeile gibt es
hier bei der
Werkstatt Solidarische Welt. Auch das Programm der Weltmeile steht
dort zum
Download bereit.
Drohnen - der Tod aus Süddeutschland
Freitag, 11. Juli 2014, 19.30 Uhr Hotel "zur Traube" in Donauwörth,
Kapellenstraße 14 - 16
Drohnen
sind der Krieg von morgen. Schon heute kann erlebt werden, was
Drohnenkrieg heißt. Diesen koordiniert die USA von Stuttgart-Möhringen
(AFRICOM) aus etwa in Somalia und im Jemen; die Bundeswehr setzt Drohnen
in Afghanistan ein und will sich selbst bewaffnungsfähige Drohnen
anschaffen. Was unterscheidet den Drohnenkrieg vom heutigen Krieg? Was und
wer sind die Ziele und wer die Opfer? Wie sind Industrie und Forschung -
auch aus Süddeutschland - darin verwoben und verstrickt? Wie können wir
uns gegen Drohnen zur Kriegsführung, Überwachung und Unterdrückung
einsetzen und den Bürgerwillen durchsetzen? Ca. 70 % der Bevölkerung
lehnen diese Art Bewaffnung ab!
Thomas Mickan ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet
bei der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI) in Tübingen und ist
aktiv in verschiedenen friedenspolitischen Organisationen und
Zusammenhängen wie der DFG-VK oder der Antidrohnen-Kampagne. Zur Zeit
arbeitet er schwerpunktmäßig u.a. zum Thema Drohnen und dem AFRICOM in
Stuttgart.
Veranstalter: Deutsche Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) unter Mithilfe von
Hans-Michael-Vogel-Bildungswerk, Kurt-Eisner-Verein der
Rosa-Luxemburg-Stiftung (jeweils München) und der Informationsstelle
Militarisierung (Tübingen)
Den Flyer zur Veranstaltung gibt es auch als
PDF. Mehr
Informationen zu Drohnen findet Ihr bei der
Drohnen-Kampagne. Die AFI
unterstützt den Appell "Keine
Kampfdrohnen" der Drohnen-Kampagne.
100
Jahre Erster Weltkrieg – Was sind die Lehren heute?
Veranstaltung mit Prof. Dr. Wolfram Wette am Montag, den 30.6.2014
Heuer jährt sich der 1. Weltkrieg zum einhundertsten Male. Dieser
Weltkrieg hat die politischen Machtverhältnisse der Welt grundlegend
verändert und wurde mit bis dahin unbekannter Grausamkeit und brutaler
Vernichtung geführt. Wie kam es zu diesem Krieg mit 15 Millionen Toten?
Was waren die Ursachen und welche Interessen führten zum Krieg? Ist die
heutige Situation mit 1914 vergleichbar? Wie kann verhindert werde, dass
es wieder zu einem Krieg wie dem ersten Weltkrieg kommt? Warum steht heute
die Kriegsschuldfrage wieder auf der Tagesordnung und weshalb ist dies aus
Sicht des Militärhistorikers Wolfram Wette eine »hochgefährliche« Debatte?
Prof. Dr. Wolfram Wette, (* 11. November 1940 in Ludwigshafen) ist
Historiker und Friedensforscher. Von 1971 bis 1995 arbeitete er als
Historiker am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg im
Breisgau. Professor Wette ist Mitbegründer der Historischen
Friedensforschung. Seit 1998 ist er als außerplanmäßiger Professor für
Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg tätig.
Wette ist Ehrenprofessor der russischen Universität in Lipezk.
Moderation: Prof. Dr. Christoph Weller, Lehrstuhl für
Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung, Universität
Augsburg.
Montag, 30.06.2014, 20:00 Uhr Hollbau, Im Annahof 4, Augsburg
Veranstalter: Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und
Konfliktforschung (AFK), Augsburger Friedensinitiative (AFI), Deutsche
Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner-Innen (DFG-VK), GEW
Augsburg, pax christi, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund
der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA ). In Kooperation mit
dem Evang. Forum Annahof und mit freundlicher Unterstützung des
Projektbüros für Frieden und Interkultur (Kulturamt) der Stadt Augsburg.
Der Flyer steht auch als
PDF zum
Download bereit.
Stolpersteine in Augsburg
Veranstaltung am 25.5., Verlegung am 26.5.
Am Montag, den 26.5.2014 findet um 9 Uhr die Verlegung des ersten
Stolpersteins in Augsburg ein. Die Stolpersteine, gestaltet von dem
Künstler Gunter Demnig, erinnern an die Opfer der NS-Zeit. Vor dem letzten
selbstgewählten Wohnort lässt der Künstler Gedenktafeln aus Messing ins
Trottoir ein. Die Tafeln werden von Organisationen oder Einzelpersonen
finanziert. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands
und in mehreren Ländern Europas. Auch in Augsburg hat sich eine Initiative
für Stolpersteine formiert, die AFI gehört mit zum Initiativkreis und wird
auch einen Stolperstein finanzieren.
Am 25.5. kommt der Künstler Gunter Demnig nach Augsburg, um 19 Uhr
findet der Vortrag „STOLPERSTEINE – Spuren und Wege“ im Zeughaus, Hollsaal
statt.
Am 26.5. um 9 Uhr verlegt Gunter Demnig den den ersten Stolperstein in
Augsburg, erinnert wird an Hans und Anna Adlhoch. Hans Adlhoch war ein
engagierter Streiter für die christliche Arbeiter- und
Gewerkschaftsbewegung sowie Reichstagsabgeordneter der der Bayerischen
Volkspartei (BVP), Anna Adlhoch seine Ehefrau und auch politische
Weggefährtin. Hans Aldhoch wurde als Gegner des NS-Regimes in der Zeit von
1933 bis 1944 mehrmals ins KZ geworfen. 1945 verstarb Hans Adlhoch kurz
nach seiner Befreiung an den Folgen der Haft. Gestiftet wird die Tafel von
der Hans-Adlhoch-Stiftung, auf deren Grundstück der Stolperstein auch
verlegt wird: Peutingerhaus (Einfahrt), Peutignerstr. 11. Die Einladung
gibt es hier
als PDF.
Mehr zu den Stolpersteinen allgemein auf der
Seite von Gunter
Demnig, die Informationen zu den Plänen für Augsburg gibt es auf der
Seite des
Initiativkreises Stolpersteine Augsburg.
Augsburger Ostermarsch 2014 - Nachlese
Mit 183 TeilnehmerInnen bei der Auftaktkundgebung war der diesjährige
Augsburger Ostermarsch ähnlich gut besucht, wie der im vergangenen Jahr,
wir bedanken uns bei allen, die am 19.04. mit auf dem Königsplatz und im
Demonstrationszug für eine Welt ohne Krieg, ohne Militär und ohne Rüstung
demonstriert haben. Ein besonders großes Dankeschön gilt Gerda Heinzmann,
Georg Stasch und
Sambattac, die für
die musikalische Begleitung von Kundgebung und Demozug gesorgt haben.
Für alle, die es nicht zum Ostermarsch geschafft haben, gibt es die
Redebeiträge der Auftaktkundgebung zum Nachlesen:
Klaus Stampfer (AFI und
DFG-VK), Jost Eschenburg (Pax Christi Augsburg),
Georg Stasch (Initiative „friedliche Universität Augsburg“)
sowie Martha Metzger und
Thomas Hacker
(VVN/BdA Augsburg). Außerdem dokumentieren wir eine
gemeinsame Erklärung
vom Bundesausschuss Friedensratschlag und der Kooperation für den Frieden
zur Ukraine.
Insgesamt konnte sich die Friedensbewegung mit den Ostermärschen wieder
bundesweit Gehör verschaffen, in über 80 Städten und Orten waren mehrere
Tausend Menschen auf den Straßen. Auch Manfred Stenner, Geschäftsführer
des Netzwerks Friedenskooperative, zieht eine positive Bilanz: "Die
Ostermärsche zeigen eine lebendige, politisch hellwache und sachkundige
Bewegung, die engagiert vor den Gefahren eskalationsträchtiger
Machtpolitik warnt und friedenspolitische Alternativen zu Säbelrasseln und
militärischer Intervention aufzeigt".
Augsburger Ostermarsch 2014 - Für eine Welt ohne Krieg, Militär und
Rüstung
Kundgebung und Demo am 19.04.2014, 11.30 Uhr, Königsplatz
Am Ostersamstag findet in Augsburg der Ostermarsch
2014
statt. Die Kundgebung beginnt um 11.30 Uhr und findet diese Jahr
wieder auf dem Königsplatz statt. Die Redebeiträge kommen von von Jost Eschenburg (Pax Christi Augsburg),
Martha Metzger und Thomas Hacker (VVN/BdA
Augsburg), Georg Stasch
(Initiative „friedliche Universität Augsburg“)
sowie Klaus Stampfer (AFI und DFG-VK).
Für die Musik sorgen Gerda Heinzmann, Georg Stasch und
Sambattac.
Zudem gibt es auch Infostände verschiedener Organisationen.
Anschließend an die Kundgebung findet eine Demonstration durch die
Augsburger Innenstadt statt.
Der Aufruf zum Ostermarsch wird unterstützt von:AFI, Attac Augsburg,
Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen
(DFG-VK), DIE LINKE, DKP, Initiative friedliche Uni Augsburg (IFUA), Pax
Christi Augsburg, SDAJ, VVN/BdA Augsburg und Werkstatt Solidarische Welt.
Interreligiöses Friedensgebet, 10.30 Uhr, St. Anna
Vor dem Ostermarsch findet um 10.30 Uhr ein
Interreligiöses Friedensgebet in St. Anna, Goldschmiedekapelle statt.
Der Aufruf zum Ostermarsch steht als
Ansichts-PDF und
als PDF
im A4-Format zum selbst ausdrucken bereit. Einen
bundesweiten
Überblick der meisten Ostermärsche und -aktionen 2014 gibt das
Netzwerk Friedenskooperative, eine weitere Übersicht aktueller
Demonstrationen gibt es unter
www.demonstration-heute.de.
Ukraine: Eine andere Politik ist nötig - Kooperation statt
Konfrontation, zivile Konfliktbearbeitung statt Sanktionen
Neue Erklärung der Kooperation für den Frieden zur Ukraine
Wir dokumenieren hier einen weiteren Text der
Kooperation für den
Frieden zur Ukraine vom 17.03.2014. Die Kooperation für den Frieden ist ist ein
Dachverband der Friedensbewegung, dem mehr als 50 friedenspolitische
Organisationen und Initiativen angehören. Der Text kann auch als
PDF heruntergeladen werden.
Die Kooperation für den Frieden, ein Dachverband von
über 50 Organisationen und Gruppen aus der Friedensbewegung, kritisiert
das völkerrechtswidrige Vorgehen Russlands, wozu das Referendum vom
Sonntag gehört, ebenso wie die destruktive Politik des Westens. Das
Referendum mit seiner Mehrheitsentscheidung für einen Anschluss an
Russland hat eine neue Situation geschaffen. Sie legitimiert für beide
Seiten das weitere Anheizen der Auseinandersetzung: Der Westen wird seine
angekündigten Sanktionen umsetzen, Russland die Eingliederung der Krim
vorantreiben und möglicherweise ihrerseits mit Sanktionen gegen den Westen
antworten.
Die Kooperation für den Frieden fordert einen anderen
Lösungsansatz für die Krim-Krise. Anstatt die verhängnisvolle
Konflikteskalation voran zu treiben, verlangt sie die Schaffung eines
neuen internationalen Systems kollektiver Sicherheit: Dies ersetzt
Konfrontation und Sanktionen mit ziviler Konfliktbearbeitung. Zwischen den
Kontrahenten muss Misstrauen ab- und Vertrauen aufgebaut werden. Ohne
Verhandlungen, die auch die Position der anderen Seite berücksichtigen,
sind keine Lösung oder wenigstens Prozesse hin zur Lösung möglich. Die
Geschichte hat gezeigt, dass das Selbstbestimmungsrecht von Völkern oder
Regionen nur in einem konsensualen Prozess aller Beteiligten erfüllt
werden kann und nicht auf den Spitzen von Bajonetten oder durch einseitige
Maßnahmen.
Für eine solche Initiative sind neutrale Mediatoren
bzw. Moderatoren unabdingbar. Die Kooperation schlägt als Vermittler neben
der OSZE die Gruppe der Friedensnobelpreisträger vor. Organisationen wie
IPB oder IPPNW, aber auch Personen wie Mairead Maguire oder Adolfo Pérez
Esquivel, sind geeignet, mitzuhelfen, den Konflikt zu entschärfen. Die
vergessenen Grundgedanken des „gemeinsamen Hauses Europas“, friedliche
Koexistenz, Dialog, Kooperation und Ausgleich, müssen wiederbelebt werden.
Das Gefährlichste wäre die weitere Militarisierung des
Konfliktes. Deswegen wertet die Kooperation es zumindest als positiv, dass
US-Außenminister John Kerry und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
einer militärischen Reaktion auf das Geschehen auf der Krim eine klare
Absage erteilt haben. Für Deutschland muss dies verbindlich in einem
Beschluss des „Deutschen Bundestages“ festgeschrieben werden.
An den Westen gewandt erneuert die Kooperation für den
Frieden den Vorwurf, dass die Einbindung der Gesamt-Ukraine in die
westlichen Bündnisse sowie die finanzielle Förderung einer äußerst
zweifelhaften Putsch-Regierung destruktive und verschärfende Elemente der
Krise sind. Deswegen darf es keine Unterzeichnung des geplanten
Assoziierungsabkommens mit der EU geben. Die konkurrierenden
geostrategischen Interessen und die allseitige Unterstützung der
Oligarchen gefährden die Zukunft der Menschen und die Stabilität der
Großregion. Der Konflikt droht auf dem Rücken der Menschen ausgetragen zu
werden. Das heißt konkret, dass die Verschärfung der Lage auf Kosten der
Menschen- und Minderheitenrechte in der Region gehen wird. Darüber hinaus
werden die sich zusehends verschlechternden Beziehungen zwischen dem
Westen und Russland andere Konflikte in einer eng vernetzten Welt, wie
beispielsweise den Krieg in Syrien, noch schwerer lösbar machen.
Die Kooperation für den Frieden bezweifelt, dass
Deutschland aufgrund seines grausamen Vorgehens in der Ukraine und auf der
Krim während des 2. Weltkrieges, sowie seiner Unterstützung der
Ost-Erweiterung nach dem Ende des Kalten Krieges, ein glaubwürdiger
Vermittler in der Krise sein kann. Deutschland und der Westen haben,
besonders durch die NATO, mit ihrer Machtlogik und Expansionspolitik der
letzten 20 Jahre, wie der Aufnahme ehemaliger Warschauer Pakt-Staaten in
die Nato, das Schieben ihrer Raketenabwehr gen Osten und die geplanten
EU-Assoziierungen, diesen Konflikt maßgeblich mit provoziert.
Die Kooperation für den Frieden sieht einen friedlichen
Weg in einem System kollektiver Sicherheit, das Sicherheit miteinander
anstatt gegeneinander schafft. Dafür kann an die Erfahrung der
KSZE-Verhandlungen angeknüpft werden, es muss abgerüstet und es müssen den
Interessen aller Seiten Rechnung getragen werden. Die Politik der
Konfrontation, des Freund-Feind Denkens muss überwunden werden. Die
drängenden Probleme der Menschheit können nur gemeinsam gelöst werden.
Ohne Drohungen, Misstrauen und Blockbildung.
Die SprecherInnen der Kooperation für den Frieden:
Reiner Braun (IALANA) Philipp Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative)
Jens-Peter Steffen (IPPNW) Renate Wanie (Werkstatt für gewaltfreie Aktion)
Lucas Wirl (NaturwissenschaftlerInnen Initiative).
Schulfrei für die Bundeswehr
Keine Bundeswehr-Propaganda in Schulen und auf Bildungsmesssen
Auch
in Augsburg macht die Bundeswehr vermehrt Werbung in Schulen oder auf
Bildungsmessen.
Kürzlich erst war eine Jugendoffizierin an einem Augsburger Gymnasium,
SchülerInnen hatten uns darüber informiert und die AFI bekam die
Gelegenheit zu einem Statement. Daneben plnat die Bundeswehr einige
Besuche an Augsburger Berufsschulen und bei der Bildungsmesse Vocatium.
Die DFG-VK Augsburg hat einen
Info-Flyer zum Thema Bundeswehr und Schulen verfasst. Hier ein
Auszug, der über die Hintergründe informiert:
"Die Bundeswehr drängt seit dem Ende der Wehrpflicht
immer stärker in dieÖffentlichkeit und wirbt mit großem finanziellen
Aufwand um Freiwillige. Mit teuren und aufwendigen Reklamefeldzügen
versucht sie in Arbeitsämtern, auf Berufsbildungsmessen (auch in Augsburg)
und in Schulen und Hochschulen jährlich knapp eine Million Jugendliche zu
erreichen. Dabei tarnt sich das Militär als „ganz normaler“ Arbeitgeber
und nutzt die unsichere Berufsperspektive vieler Jugendlicher für ihre
Zwecke aus. Zwischen 1998 und 2010 stieg der Werbeetat der Bundeswehr von
9 Millionen auf 27 Millionen Euro. In Kooperationsvereinbarungen der
Kultusministerien mit der Bundeswehr werden den rund 400 hauptamtlichen
und ehrenamtlichen männlichen und weiblichen Jugendoffizieren die
exklusiven Rechte eingeräumt, Unterrichtsstunden über Militärpolitik zu
halten und Schülerinnen und Schüler über ihre Sicht der
„Sicherheitspolitik“ zu unterweisen. Und dabei wird in der Regel
Anwesenheitspflicht angeordnet. Doch obwohl die Bundeswehr sichere
Arbeitsplätze und gute Bezahlung verspricht, bietet sie keine „normalen“
Berufsausbildungen und Berufe an. Die Tätigkeit im Militär ist
unauflöslich mit der Aufgabe verknüpft, Krieg zu führen. Sie setzt die
Bereitschaft zum Töten voraus und ist mit dem Risiko verbunden, selbst
getötet oder physisch und psychisch verletzt zu werden."
Weitere Infos zum Thema
Bundeswehr und Schule gibt es von der
DFG-VK auf
der Seite
www.schulfrei-fuer-die-bundeswehr.de.
Ukraine: Deeskalation statt Marsch in einen heißen Krieg
Erklärung der Kooperation für den Frieden zur Kriegsgefahr in Europa
Wir dokumenieren hier einen Text der
Kooperation für den
Frieden zur Ukraine. Die Kooperation für den Frieden ist ist ein
Dachverband der Friedensbewegung, dem mehr als 50 friedenspolitische
Organisationen und Initiativen angehören. Der Text kann auch als
PDF heruntergeladen werden.
Die Kooperation für den Frieden, ein Dachverband der
Friedensbewegung, dem mehr als 50 friedenspolitische Organisationen und
Initiativen angehören, fordert die Regierungen in Ost und West auf, alles
zu vermeiden, was die Situation in der Ukraine weiter verschärft. Sowohl
alle Truppenbewegungen als auch die verbale Kriegsrhetorik beider
Seitenmüssen gestoppt werden. Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russland
in der unabhängigen Ukraine müssen sofort beendet werden. Schluss sein
muss genau so mit der unverantwortlichen Instrumentalisierung der Ukraine
durch den Westen, der aggressiven Rhetorik im Stile des Kalten Krieges. Es
darf keine militärischen Maßnahmen der NATO, noch Waffenlieferungen in die
Region geben. Die ukrainische Regierung selbst ist aufgefordert, die
nationalistische Rhetorik sowie alle Truppenbewegungen einzustellen. Dazu
gehört auch die sofortige Demobilisierung der gezogenen Reservisten. Wir
warnen: Das Paktieren mit Faschisten führt in den Krieg! Die durch die
Oligarchie und die korrupte Politik herbeigeführte desolate ökonomische
Situation mit ihren verheerenden sozialen Auswirkungen für die Menschen
darf nicht Anlass sein, durch chauvinistische Hetze auf einen „äußeren
Feind“ abzulenken. Statt der langfristigen Eingliederung der Ukraine in
die EU muss der Westen umgehend ökonomische und soziale Hilfe ohne
Vorbedingungen und ohne das neoliberale Diktat des IWF leisten.
Verhandlungen, Gespräche, Mediation und zivile Konfliktbearbeitung sind
das Gebot der Stunde. Wir brauchen keinen Abbruch von Gesprächen, wie die
unverantwortliche Unterbrechung der G8 Vorbereitung, sondern mehr
Kontakte, gerade auch mit Russland. Wir treten ein für einen Sondergipfel
der OSZE, auf der Maßnahme der zivilen Konfliktbearbeitung im Mittelpunkt
stehen müssen. Wir setzen uns darüber hinaus ein für eine
internationale Mediatorengruppe bestehend aus Friedens- und alternativen
Nobelpreisträgern wie Kofi Annan, Maquire, Esquivel, Judy Williams und
Paul Walker, aber auch Organisationen wie IPB und IPPNW, die umgehend
Gespräche mit allen aufnehmen und einen sofortigen Stopp aller
militärischen Aktivitäten vereinbaren. Das Kalte Kriegs Gerede sowohl der
USA als auch Russlands ist kontraproduktiv, einer von den europäischen
Regierungen gewünschten diplomatischen Lösung zum Durchbruch zu verhelfen.
Die NATO hat in der Ukraine nichts zu suchen. Die globale Zangenstrategie
der NATO gen Osten muss ebenso gestoppt werden wie die Stationierung der
westlichen Raketenabwehr. Unsere Solidarität gilt allen Menschen, die
Aktionen gegen den Krieg in Moskau, in Kiew auf der Krim und überall
organisieren. Die Kriegsgegner in Russland und der Ukraine, deren
Verfolgung und Kriminalisierung wir verurteilen, müssen durch vielfältige
Aktionen und Proteste auch in unserem Land unterstützt werden.
Auch
100 Jahre nach dem 1. Weltkrieg gilt: Frieden kann nur durch das Handeln
der Menschen gesichert und erreicht werden. Gerade unsere Regierung ist
aufgefordert, statt deutsche Großmachtinteressen in der Ukraine zu
praktizieren und damit zur weiteren Verschärfung des Konfliktes
beizutragen, in der Tradition von Gustav Heinemann und Willy Brandt alles
zu tun, dass sich durch das Primat der Diplomatie, Ausgleich und
Versöhnung, Verhandlungen und zivile Konfliktbearbeitung durchsetzen.
Die Sprecher der Kooperation für den Frieden: Reiner
Braun, Jens-Peter Steffen, Lucas Wirl
Berlin, 3.3.2014

Die AG
Friedensforschung in Kassel hat eine lesenswerte
Sammlung von Pressetexten und Quellen zum Konflikt in der Ukraine
zusammengestellt, bei der Informationsstelle Militarisierung (imi-online)
gibt es eine lesenswerte
Ananlyse, in der die unterschiedlichen Interessen der USA und der EU
beleuchtet werden. Sehr interessant auch ein
Artikel auf Spiegel-Online, der die Verantwortung für die Verschärfung
der Situation auf der Krim nicht ausschließlich Russland zuweist, sondern
auch die vorangegangenen Aktionen der neue Regierung in Kiew beleuchtet
und ein ausführlicher
Hintergrundartikel auf den Nachdenkseiten, der den Aufbau einer
europäischen Friedensordnung fordert und auch die Rolle der hiesigen
Massenmedien unter die Lupe nimmt.

50 mal SIKO - 50 mal zuviel
Demo gegen die NATO-Kriegstagung am Samstag, den 2.2.2014 in München
Aufruf für die Demo gegen die "Sicherheitskonferenz" in München
(Quelle:
www.sicherheitskonferenz.de. Die AFI unterstützt den Aufruf und wird
auch bei der Demo mit dabei sein.
Die sogenannte Münchner Sicherheitskonferenz (SIKO) – begonnen 1962 als
Wehrkundetagung – laut Veranstalter die „weltweit wichtigste“ Versammlung
der wirtschaftlichen, politischen und militärischen Machteliten v. a. der
NATO- und EU-Staaten. Regierungschefs und -chefinnen, MinisterInnen und
ParlamentarierInnen, hochrangige NATO-Militärs und Repräsentanten der
größten Wirtschafts- und Rüstungskonzerne beraten hier über Strategien zur
Aufrechterhaltung ihrer globalen Vorherrschaft. Bei informellen Gesprächen
sind auch künftige Militärinterventionen und dafür erforderliche
Kriegskoalitionen das Thema. Ihnen dient die SIKO auch als medienwirksames
Propagandaforum für die völkerrechtswidrigen Angriffskriege der
NATO-Staaten, die mit Lügen gerechtfertigt und der Bevölkerung als
„humanitäre Interventionen“ verkauft werden. Die Folgen: Zehntausende
Tote, zerstörte Infrastruktur, namenloses Elend, Millionen von
Kriegsflüchtlingen.
Mit der NATO gibt es keinen Frieden
Die NATO, militärischer Arm der reichsten
kapitalistischen Staaten, ist eine Kriegsallianz zur Durchsetzung der
Profitinteressen der Transnationalen Konzerne, der Banken und
Waffenproduzenten. Sie ist eine Bedrohung für die ganze Menschheit.
Deutschland ist in Europa die militärische Drehscheibe für die
Aggressionskriege der USA und der NATO. Und unter Bruch der Verfassung ist
Deutschland bei jedem dieser Kriege offen oder verdeckt dabei, um eigene
wirtschafts- und machtpolitische Interessen durchzusetzen. Hier werden die
tödlichen Waffen produziert und an Regimes geliefert, die sie gegen die
eigene Bevölkerung einsetzen.
Den selbsternannten Weltherrschern, die sich im
Bayerischen Hof versammeln, erklären wir: Ihr seid in München und überall
auf der Welt unerwünscht. Ihre Politik orientiert sich ausschließlich an
den Profitinteressen einer kleinen Minderheit und geht dabei über Leichen.
Wir sind Teil einer weltweiten Bewegung: für eine Zukunft ohne Rüstung und
Krieg, ohne Ausbeutung von Menschen und Natur.
NO JUSTICE - NO PEACE
OHNE GERECHTIGKEIT KEIN FRIEDEN
Fahrt zur Demo gegen die „Sicherheitskonferenz“ in München am
01.02.2014
Die AFI wird zur Demo mit dem Zug in 5er-Gruppen (Bayernticket) nach
München fahren. Wir treffen uns am Samstag, 1. Februar 2014 um 11:10 Uhr
am Hauptbahnhof in Augsburg, um die 5er-Gruppen (pro 5er-Gruppe 38,00 EUR)
zu bilden und genügend Zeit zum Kauf der Fahrkarten zu haben. Abfahrt des
Zuges ist um 11:39 Uhr (Ankunft in München um 12:21 Uhr). Die Kundgebung
zur Demo beginnt um 13 Uhr auf dem Marienplatz.
Für die Rückfahrt bieten sich folgende Züge an: Ab 17:01 - An 17:48, Ab
17:35 – An 18:19, Ab 18:04 – An 18:49. Die jeweilige 5er-Gruppe kann die
Rückfahrt selbst festlegen. Bitte mobilisiert zu dieser Kundgebung und
Demonstration in München.
Internationale Münchner Friedenskonferenz 2014
2014 jähren sich einige denkwürdige Ereignisse: - vor 100 Jahren
wurde der 1. Weltkrieg begonnen, - vor 75 Jahren der 2. Weltkrieg. Was
haben wir daraus gelernt?
Vor
50 Jahren fand in München die erste Wehrkundetagung statt, heute Münchner
Sicherheitskonferenz. Seither rechtfertigen viele TeilnehmerInnen der
Konferenz machtpolitische Interessen und deren Durchsetzung mit
militärischen Mitteln. Demgegenüber stellt die Münchner Friedenskonferenz
seit zwölf Jahren erfolgversprechende und erfolgreiche Beispiele des
Ausstiegs aus der Gewaltspirale öffentlich vor. Die Interventionskriege
der letzten Jahre waren offensichtlich politische Misserfolge. Sie wurden
von einem großen Teil der Bevölkerung abgelehnt. Das hat selbst die
Bundesregierung dazu bewogen, Rücksicht auf diese Stimmung zu nehmen.
Immer noch setzt Sicherheitspolitik auf militärische Drohungen und
Gewaltanwendung. Außenpolitik, die der Sicherheit der Menschen dient, muss
sich am Ausgleich der Interessen und an Kooperation orientieren.
Ein Umsteuern ist notwendig - zivil handeln statt militärisch
intervenieren
Eine „Internationale Sicherheitskonferenz“, die diesen Namen verdient,
muss nach unserer Ansicht militärisches Sicherheitsdenken überwinden und
auf gemeinsame Sicherheit durch Interessensausgleich und Kooperation
setzen. Für den Paradigmenwechsel ist eine grundlegende Umschichtung von
den hohen Militärausgaben zur Finanzierung von ziviler Konflikt- und
Krisenbewältigung nötig. An die Stelle des Strebens nach Überlegenheit und
Gewinnmaximierung müsste eine neue Denkweise treten: Orientierung an
globaler Gerechtigkeit, am Gemeinwohl für alle Menschen und an
Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und im Umgang mit den Ressourcen. Es gibt
detaillierte Konzepte für zivile Konfliktbearbeitung im gesellschaftlichen
Bereich, bei innerstaatlichen Konflikten und ermutigende Erfahrungen auf
internationaler Ebene. Die UNO, zwischenstaatliche und
regierungsunabhängige Organisationen haben auf diesem Gebiet durch
Verhandlungen, Schlichtung und Beobachtermissionen bereits Beachtliches
geleistet. Zu den wichtigsten Instrumenten zählt auch der Zivile
Friedensdienst (ZFD), der mit den Konfliktparteien vor Ort an Lösungen
arbeitet, die für alle tragbar sind. Die „Internationale Münchner
Friedenskonferenz“ beschäftigt sich seit 2003 mit diesen neuen Ansätzen
und zeigt internationale Beispiele für das Gelingen auf.
Weitere Informationen zur Internationalen Münchner Friedenskonferenz
und das komplette Veranstaltungsprogramm gibt es
hier.
Augsburger Aufruf: Bildung für den Frieden!
Vor eingen Wochen hat sich das "Bayerische Bündnis für zivile Bildung
und Wissenschaft" gegründet (http://zk-bayern.jimdo.com/)
gegründet. Ziel des Bündnisses ist es, sich bayernweit für die Verankerung
von Zivilklauseln an Universitäten einzusetzen sowie gegen die
Kooperationsvereinbarungen der Bundeswehr mit Schulen vorzugehen. Das
Bündnis hat auf einem ersten offiziellen Zusammentreffen in Augsburg ein
Thesenpapier ("Augsburger Aufruf"
http://zk-bayern.jimdo.com/augsburger-aufruf-1/) entwickelt, das wir
hier dokumentieren.
Wir sehen Bildung, Lehre und
Forschung in der Verantwortung, einen Beitrag zu einer friedlichen Welt zu
leisten. Es ist Aufgabe von Bildung und Wissenschaft, die Ursachen von
Krieg und die Bedingungen und Möglichkeiten für Frieden zu ergründen.
Letztere müssen erforscht und gelehrt werden. Öffentliche Bildungs- und
Forschungseinrichtungen müssen als Institutionen der Zivilgesellschaft
erhalten bleiben; sie dürfen nicht zu Ausbildungs- und
Zulieferungsbetrieben für Wirtschaft und Industrie verkommen.
Der
Einfluss des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg), der Bundeswehr,
der Rüstungsindustrie und ihr nahestehenden Industrie auf Bildungs- und
Forschungseinrichtungen stehen diesem Grundsatz entgegen und zielen auf
die Vorbereitung, Akzeptanz und Normalisierung von Krieg als Mittel der
Politik ab.
Deshalb fordern wir die Kündigung aller
bestehenden Kooperationen zwischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen
und dem Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg), der Bundeswehr, der
Rüstungsindustrie und ihr nahestehenden Industrie.
Um die hierfür notwendige
Grundlage zu schaffen, fordern wir, im Sinne einer tatsächlichen Freiheit
von Bildung und Wissenschaft, verpflichtende Regelungen für die
Offenlegung aller Kooperationen von Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
An allen Bildungs- und Forschungseinrichtungen muss eine Diskussion über
die gesellschaftliche Verantwortung, die diese Institutionen tragen,
angestoßen werden. Hierbei müssen insbesondere die Möglichkeiten, zu einer
friedlichen Welt beizutragen, ausgelotet werden.
Wir fordern alle
Bildungs- und Forschungseinrichtungen dazu auf, Selbstverpflichtungen
einzugehen, ausschließlich für friedliche und zivile Zwecke zu forschen
und zu lehren.
Update: Der Ausburger Aufruf wird von der Augsburger
Friedensinitiative und auch von der Deutschen Friedensgesellschaft -
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Gruppe Augsburg unterstützt.
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